Ørsted: Neue Abschreibungen erschüttern das Vertrauen der Anleger
- Ørsted muss weitere 3,2 Milliarden Dänische Kronen abschreiben, was den Aktienkurs um 6 Prozent sinken ließ.
- Investoren sind besorgt über die geplanten Desinvestitionen und den hohen Schuldenstand des Unternehmens.
Ørsted, der dänische Entwickler von Windenergieprojekten, steht erneut im Fokus der Investoren – diesmal aus unerfreulichen Gründen. Nach massiven Abschreibungen im letzten Jahr musste das Unternehmen weitere 3,2 Milliarden Dänische Kronen abschreiben, was den Aktienkurs um 6 Prozent sinken ließ.
Die aktuellen Abschreibungen betreffen ein verzögertes US-Projekt und die Einstellung eines E-Fuels-Vorzeigeprojekts. Trotz der relativ geringen Verluste reagierten die Anleger empfindlich, und der Marktwert des Unternehmens sank um mehr als das Dreifache des Abschreibungsbetrags.
Die heftige Reaktion der Börse erklärt sich durch Ørsteds kürzliche Strategieüberprüfung nach katastrophalen Ergebnissen im Jahr 2023. Mehrere Projekte wurden gestrichen, andere zum Verkauf angeboten und die Wachstumsprognosen gesenkt. Die jüngsten Entwicklungen werfen Fragen zur Vorsicht der Annahmen auf.
Investoren sind besorgt, ob Ørsted die geplanten Desinvestitionen von 70 bis 80 Milliarden Dänische Kronen bis 2026 erfolgreich umsetzen kann, um eine Erhöhung des Eigenkapitals zu vermeiden. Laut UBS könnte das Unternehmen das Jahr mit einem Schuldenstand von 80 Milliarden Dänische Kronen abschließen.
Trotz der Herausforderungen gibt es positive Anzeichen. Niedrigere Zinssätze könnten die zukünftigen Cashflows von Ørsted an Wert gewinnen lassen und potenzielle Käufer anlocken. Operativ zeigt das Unternehmen Fortschritte, etwa durch die Installation von fast 2 GW Kapazität und einem besser als erwarteten EBITDA.
Die langfristige Nachfrage nach erneuerbaren Energien bleibt bestehen. Nach den jüngsten Rückschlägen werden die Anleger jedoch erst klare Signale für eine stabilere Zukunft abwarten, bevor sie wieder Vertrauen fassen.