Skip to content
Lexikon

Zinsen-und-Lizenzgebühren-Richtlinie

Die "Zinsen-und-Lizenzgebühren-Richtlinie" bezieht sich auf eine Regelung, die von Finanzbehörden erlassen wird, um das internationale Steuersystem zu regulieren. Diese Richtlinie legt die Bedingungen fest, unter denen Zinsen und Lizenzgebühren zwischen grenzüberschreitenden Parteien ausgetauscht werden dürfen.

Das Hauptziel dieser Richtlinie besteht darin, sicherzustellen, dass die Besteuerungsrechte zwischen den beteiligten Ländern klar geregelt sind und eine doppelte Besteuerung vermieden wird. Sie schafft einen Rahmen für den Austausch von Informationen über Zins- und Lizenzzahlungen zwischen den Steuerbehörden und stellt sicher, dass diese Zahlungen angemessen besteuert werden.

Die Zinsen-und-Lizenzgebühren-Richtlinie wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entwickelt und von den Mitgliedsstaaten übernommen. Sie basiert auf dem internationalen Konsens, um Steuerhinterziehung zu bekämpfen und die Steuertransparenz zu verbessern.

Gemäß dieser Richtlinie müssen Zins- und Lizenzzahlungen zwischen verbundenen Unternehmen oder grenzüberschreitenden Transaktionen zu einem "arm's length" -Preis erfolgen. Das bedeutet, dass die Zahlungen zu Bedingungen erfolgen sollten, die unter fremden Dritten üblich sind.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Richtlinie vor, dass die Steuerbehörden Transaktionsvergleichsdaten verwenden, um den "arm's length"-Preis zu ermitteln. Diese Vergleichsdaten umfassen Daten zu ähnlichen Transaktionen zwischen unabhängigen Parteien.

Ein wichtiger Aspekt der Richtlinie ist auch die Verpflichtung der Steuerbehörden, Informationen über Zins- und Lizenzzahlungen auszutauschen. Dieser Austausch fördert die Transparenz und ermöglicht den Steuerbehörden, potenzielle Abweichungen von angemessenen Preisen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Wenn Unternehmen gegen die Bestimmungen der Zinsen-und-Lizenzgebühren-Richtlinie verstoßen, können sie mit entsprechenden Sanktionen belegt werden. Diese Sanktionen können Geldstrafen, Zinszahlungen oder die Anpassung der Steuerbemessungsgrundlage umfassen.

Insgesamt fördert die Zinsen-und-Lizenzgebühren-Richtlinie einen fairen Wettbewerb und eine effiziente Besteuerung grenzüberschreitender Transaktionen. Durch die Anwendung dieser Richtlinie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Zins- und Lizenzzahlungen im Einklang mit internationalen Steuervorschriften stehen und mögliche Konflikte mit Steuerbehörden vermeiden werden.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

Z