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Lexikon

Vermittlungswucher

Vermittlungswucher beschreibt eine rechtliche Konstellation, bei der ein Vermittler unverhältnismäßig hohe Gebühren oder Provisionen für seine Dienstleistungen verlangt. Diese Gebühren stehen oft in keinem angemessenen Verhältnis zur erbrachten Leistung. Im deutschen Zivilrecht ist diese Praktik als ein Verstoß gegen das Gebot der geschäftlichen Sittenwidrigkeit zu betrachten.

Der Begriff "Vermittlungswucher" setzt sich aus zwei Hauptelementen zusammen: Vermittlung und Wucher. "Vermittlung" bezieht sich auf den Akt, bei dem ein Vermittler zwischen Vertragspartnern agiert und eine Transaktion erleichtert. "Wucher" hingegen bezieht sich auf übermäßig hohe Gebühren oder Provisionen, die als unangemessen und ausbeuterisch angesehen werden.

Vermittlungswucher kann in verschiedenen Geschäftsbereichen auftreten, darunter auch in der Finanzbranche, insbesondere beim Handel mit Wertpapieren und bestimmten Vermittlungsdiensten. Es kann beispielsweise vorkommen, dass ein Vermittler unverhältnismäßig hohe Provisionen für den Verkauf bestimmter Finanzprodukte verlangt, ohne wirklich einen erheblichen Mehrwert zu bieten. In solchen Fällen könnte der Vermittler Vermittlungswucher betreiben.

Die Rechtsprechung in Deutschland hat klargestellt, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um tatsächlich von Vermittlungswucher sprechen zu können. Die Gebühren oder Provisionen müssen unangemessen hoch sein und das Verhalten des Vermittlers muss grob unfair oder ausbeuterisch sein. Es muss eine unverhältnismäßige Ungleichheit zwischen der erbrachten Leistung des Vermittlers und den Kosten bestehen. Oftmals ist es schwierig, eindeutige Grenzwerte festzulegen, ab wann Gebühren als unverhältnismäßig gelten. Es bedarf einer umfassenden Prüfung aller relevanten Umstände des Einzelfalls.

Vermittlungswucher wird nicht nur rechtlich geahndet, sondern kann auch erheblichen finanziellen Schaden für Kunden verursachen. Es ist wichtig, dass Verbraucher sich bewusst sind, dass überhöhte Gebühren oder Provisionen nicht zwangsläufig gerechtfertigt sind und rechtliche Schritte eingeleitet werden können, wenn sie sich in einer solchen Situation befinden.

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