Rohstoff Branchenanalyse: Mit Rohstoffen von der Zyklik der Märkte profitieren
Rohstoff Branchenanalyse
Commodities sind Güter ohne Burggraben. Commodities sind standardisierte Güter, die gut vergleichbar sind. Deshalb kann man sie an Börsen handeln. Rohstoffe gehören zu den Commodities.
Rohstoffe liegen in der Wertschöpfungskette ganz vorne. Denn Rohstoffe stammen aus der Natur und sind unverarbeitet. Erst durch eine Verarbeitung werden sie zu wertvollen Produkten wie iPhones, BMWs oder Schmuck. Weil der Rohstoffabbau eine gewisse Zeit dauert, verhält sich die Nachfrage nach Rohstoffen zyklisch.
Im Rohstoffsektor treibt der Klimawandel den Markt an. Rohstoffe haben individuelle Trends und eigene Zyklen, denen sie folgen. Wichtigster Treiber ist unsere Umwelt. Umweltfreundliche Rohstoffe erfahren einen starken Boom, Klimavernichter werden dagegen immer weniger nachgefragt.
Profitiere von Rohstoffen. Erlebe jetzt in diesem spannenden Report über die Rohstoffbranche, wie du von Rohstoffen profitieren kannst und welche Unternehmen die größten Rohstoffförderer sind. Erfahre außerdem, welche drei Rohstoffunternehmen ich spannend finde.
Rohstoff Branchenanalyse
Commodities sind standardisierte Güter
Rohstoffe sind natürliche Commodities
Investieren in Rohstoffe
Wie investiert man in Rohstoffe?
Welche Rohstoffaktien finde ich spannend?
Meine 3 Rohstoff-Kurzanalysen, um von den großen Trends zu profitieren
Wer etwas länger investiert, der gerät langfristig auf dem ein oder anderen Weg an das Thema Rohstoffe. Doch bevor ich mit dem Thema Rohstoffe anfange, geht es erstmal um Commodities.
Commodities sind standardisierte Güter, die man handelt. Ein Commodity ist ein Gut, das austauschbar ist. Sprich, es gibt sehr viele Unternehmen, die dieses Gut produzieren können. Dadurch entsteht ein Einheitspreis für das Produkt. Man hört zum Beispiel sehr oft von den Milchbauern in Deutschland, die ihre Milch nur zu sehr günstigen Preisen verkaufen können. Das liegt daran, dass ein Unterschied zwischen Milch nicht sichtbar ist. Wenn Bauer Müller und Bauer Wittmann ihre Milch nebeneinander in ein Glas abfüllen, wirst du keinen Unterschied sehen oder schmecken können. Aus diesem Grund können beide Bauern nur denselben Preis für ihre Milch nehmen. Ihre Milch wird deshalb sogar an der Börse gehandelt.
Spezialgüter sind das Gegenteil von Commodities. Nicht jedes Produkt auf dieser Welt ist ein Commodity, denn man kann sich mit seinen Produkten von anderen Produkten abgrenzen. Ein Spezialgut ist ein individuelles Produkt, das deshalb auch zu einem höheren Preis verkauft werden kann. Wenn Bauer Weihenstephan seine Milch nicht in Kanistern an Aldi verkauft, sondern veredelt, selbst abfüllt und eine Marke aufbaut, dann sind Kunden plötzlich bereit, das Doppelte für den Liter Milch zu bezahlen. Viele Kunden sind bereit, für Weihenstephan-Milch mehr zu bezahlen, obwohl sie eventuell sogar geschmacklich keinen Unterschied merken.
Noch extremer: Stell dir die Mona Lisa von Leonardo Da Vinci vor. Theoretisch ist sie einfach nur eine Kombination aus Farben, einer Leinwand und einem Rahmen. Trotzdem ist dieses Bild nicht 5 Euro wert, sondern eher im Milliardenbereich. Denn dieses Bild stammt von Leonardo Da Vinci, ist Jahrhunderte alt. Die Mona Lisa ist weltweit einmalig. Deshalb würde man sie bei einer Auktion verkaufen, statt an einer Börse. Man muss das Produkt einem möglichen Käufer erklären, sonst erzielt man nicht den richtigen Preis.
▲ Commodities sind Güter, die perfekt miteinander vergleichbar sind. Es gibt in diesem Bereich keine Markenwerte oder wirklichen Qualitätsunterschiede. Deshalb gibt es oft einen Einheitspreis für das Produkt. Unternehmen, die Commodities produzieren, haben deshalb oft nur einen geringen Burggraben. Man hat keine Preissetzungsmacht.
Rohstoffe sind Commodities, die aus der Natur kommen
Die meisten Rohstoffe sind auch Commodities. Sie sind sogar die grundlegendsten Commodities, die es gibt. Denn ein Rohstoff ist ein Stoff, der in der Natur einfach so vorkommt. Es gibt also unzählige Unternehmen, die in der Lage sind, denselben Rohstoff herzustellen. Er muss erst verarbeitet werden, um einen Mehrwert zu erzeugen. Durch die Verarbeitung wird aus Rohstoffen ein Spezialgut, das man deutlich teurer verkaufen kann.
Rohstoffe sind zyklischer als die meisten Commodities. Denn die Schwankungen von Angebot und Nachfrage wirken sich hier extrem aus. Das nennt man den Schweinezyklus: Er wurde bei Schweinen als erstes beobachtet.
Wenn ein Rohstoff nachgefragt wird, dann können Rohstoffhersteller nicht direkt reagieren. Sie müssen ihre Kapazitäten ausbauen. Ein Bergbauunternehmen wie Rio Tinto wird aktiv nach neuen Eisenerzvorkommen suchen und alte, unrentable Minen wieder öffnen. Das Eisen-Angebot steigt langsam und irgendwann übersteigt es die Nachfrage. An diesem Punkt kippt der Eisen-Preis. Die Bergbaubranche produziert zu viel Eisenerz und viele Minen werden unprofitabel. Diese Minen werden wieder geschlossen. Das Eisenerz-Angebot sinkt stark ab und der Kreislauf wiederholt sich wieder.
▲ Der Schweinezyklus ist ein Phänomen, das besonders bei Rohstoffen auftritt. Denn hier kann die Produktion meistens nicht flexibel genug auf die Nachfrage reagieren. Durch diese Zeitverzögerungen entsteht ein zu hohes Angebot oder eine ungedeckte Nachfrage. Die Preise schwanken viel stärker als bei anderen Gütern. In dieser Situation befinden wir uns gerade in der Weltwirtschaft. Während der Coronakrise ist die Nachfrage nach vielen Gütern eingebrochen. Mit der Impfkampagne nimmt die Nachfrage jedoch wieder zu. Die Rohstoffproduzenten können nicht rechtzeitig reagieren. Die Rohstoffpreise steigen stark an. Besonders extrem wurde es beim Holzpreis. Dieser hat sich innerhalb kürzester Zeit verdreifacht.
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Rohstoffe sind nicht alle identisch. Es gibt insgesamt vier verschiedene Kategorien von Rohstoffen, die alle verschiedene Verwendungszwecke und Eigenschaften haben und sich deshalb komplett unterschiedlich verhalten können. Einige von ihnen schwanken mit der Weltwirtschaft, aber viele haben auch unabhängige Konjunkturzyklen.
▲ Die meisten Rohstoffe fallen in eine dieser vier Kategorien. Es gibt allerdings noch weitere Rohstoffe wie Sand, Salze etc., die zum Beispiel in der Baubranche genutzt werden. Diese verhalten sich oft ähnlich wie Industriemetalle, weil sie in einem Produktionsprozess weiterverarbeitet werden.
Im Folgenden werde ich auf einige der wichtigsten Rohstoffe jeder Kategorie und die weltweite Nachfrage nach ihnen eingehen.
Energie
Erdöl. Erdöl ist aktuell der wichtigste Energieträger der Welt. Rund 32 % unserer Energie wird aus Erdöl erzeugt. Es wird als Treibstoff für Mobilität, zum Heizen und für die Chemie eingesetzt. Erdöl wird aus natürlichen Erdölvorkommen gefördert, die vor Millionen Jahren entstanden sind. Das Geschäft mit der Förderung nennt man Upstream. Anschließend wird das Erdöl transportiert, was als Midstream bezeichnet wird und zu guter Letzt wird es veredelt und verkauft, zum Beispiel über Tankstellen. Diesen Teil nennt man Downstream. Die Nachfrage nach Erdöl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, jedoch gibt es ein Umdenken. Fossile Energieträger sind für das Klima sehr schädlich. Deshalb stagniert die Nachfrage nach Erdöl wahrscheinlich langfristig oder sinkt sogar um bis zu 2,5 % pro Jahr.
Erdgas. Erdgas ist ein Rohstoff, der in Erdölgebieten vorkommt und im Gegensatz zu Erdöl klimafreundlicher ist. Erdgas kann wie Erdöl für die Energieerzeugung, Mobilität und zum Heizen benutzt werden. Der große Vorteil ist der höhere Wirkungsgrad. Dadurch ersetzt Erdgas einen Teil der Erdöl-Nachfrage. Die Nachfrage soll nach Berechnungen des Shell International Forschungszentrums langfristig um 2,8 % jährlich steigen.
Agrarwirtschaft
Holz. Holz ist ein flexibler und nachhaltiger Rohstoff. Es wird aktuell vor allem in der US-Baubranche eingesetzt, da es preiswert ist und schnell verbaut werden kann — mittlerweile gewinnt China als Baunation ebenfalls an Bedeutung. Außerdem wird es für Papier, Möbel oder Verpackungsmaterialien verwendet. Die USA sind dabei gleichzeitig der größte Holzproduzent der Welt. Da Bäume über mehrere Jahre wachsen müssen, bevor sie gefällt werden können, kann es hier zu starken Schwankungen kommen. Die Nachfrage nach Holz wächst nach dem Branchenforscher Wood Business global durchschnittlich um 1,9 % pro Jahr — vor allem durch den internationalen Bauboom. Besonders China zeigt sich hier stark mit 13 % mehr Nachfrage pro Jahr.
▲ Historisch schwankte der Holzpreis zwischen 200 und 400 US-Dollar. In den letzten Monaten kam es jedoch zu einem starken Bauboom, der gleichzeitig auf die Lockdowns der Coronakrise traf. Die Preise für Holz sind in die Höhe geschossen. Allerdings ist so ein Niveau langfristig wahrscheinlich schlecht haltbar. Durch die teureren Baukosten wird sich die Baunachfrage vermutlich wieder reduzieren.
Getreide. Getreide ist eine Oberkategorie für verschiedene Agrarprodukte wie Weizen, Hafer, Reis, Mais und Soja. Getreide ist sehr vielseitig und wird für viele uns bekannte Lebensmittel verwendet sowie für die Fütterung von Tieren. Durch die wachsende Weltbevölkerung nimmt die Nachfrage nach Getreide kontinuierlich zu. Außerdem steigt der globale Wohlstand. Der Getreide-Konsum pro Person nimmt weltweit zu — auch wenn er in den Industrienationen stagniert. Dadurch entsteht ein langfristiges Wachstum von 2 % pro Jahr.
Edelmetalle
Gold. Die weltweite Menge von Gold ist stark begrenzt. Würde man alles einschmelzen, entstände ein Würfel mit einer Kantenlänge von nur rund 22 Metern. Gold hat zwar industrielle Verwendungszwecke, jedoch ist es oft zu teuer. Am häufigsten findet man Gold deshalb in der Schmuckbranche oder als Investment bzw. Wertsicherung. Denn gerade in unsicheren Zeiten wird Gold nachgefragt oder auch, wenn eine hohe Inflation herrscht und Papiergeld dadurch kontinuierlich an Wert verliert.
Silber. Silber ist der kleine Bruder von Gold. Es ist deutlich günstiger als Gold. Silber leitet Elektrizität sehr gut und hat deshalb für die Elektronikbranche sehr gute Eigenschaften. Deshalb ist der Silberpreis viel stärker von der Industrie abhängig als der Goldpreis. Silber wird zum Beispiel in der Medizin, Halbleiter- und Solarbranche verwendet. Dank dieser Wachstumsbranchen profitiert Silber ebenfalls von steigender Nachfrage. Allerdings wird Silber ebenfalls als stabiles Investment gehandelt.
Industriemetalle
Eisen. Eisen ist das wichtigste Grundmaterial für praktisch fast alles. Eisen kommt häufig vor und kann zu Stahl veredelt werden, der sehr stabil ist. Eisen wird deshalb besonders oft in der Industrie und Baubranche eingesetzt (Stahlbeton). Allerdings stagniert die Nachfrage nach Eisen. Eisen ist zwar günstig, aber hat durch sein hohes Gewicht Nachteile. Deshalb wird es zunehmend durch andere Materialien ersetzt.
Aluminium. Aluminium wird oft als eine Art besserer Stahl verwendet. Die Aluminiumproduktion ist teuer, aber das Material lohnt sich vor allem im Leichtbau. Aluminium wird wie Stahl oft in der Baubranche verwendet. In Flugzeugen wird zum Beispiel ein Großteil aus Aluminium gebaut und Stahl wird nur bei Teilen verwendet, die hohen Belastungen standhalten müssen. Selbst in Autos werden mittlerweile viele Aluminiumteile verwendet, um die Verbrauchswerte zu senken. Hier hat sich der Aluminium-Anteil innerhalb der letzten 40 Jahre etwa verfünffacht. Die Nachfrage nach Aluminium steigt deshalb laut ACRA jedes Jahr um 2,9 %.
Kupfer. Kupfer wird zu 60 % in der Elektronik für die Kabelherstellung verwendet, denn Kupfer kommt häufig vor und hat eine gute elektrische Leitfähigkeit. Ansonsten findet sich Kupfer auch oft in der Baubranche für Fassaden aufgrund der schönen rötlichen Farbe oder in Rohren, da es antibakteriell wirkt. Unsere moderne Welt wird zunehmend elektrifiziert, deshalb steigt der Bedarf nach Kupfer jedes Jahr um durchschnittlich 3 % bis 4 % an. Zum Beispiel bei Elektroautos oder Windkrafträdern wird Kupfer in deutlich höherer Menge verwendet. Diese Treiber sorgen für das starke Wachstum.
Lithium. Lithium ist eines der gefragtesten Metalle unserer Zeit. Denn chemisch bedingt eignet sich Lithium bisher am besten, um wiederaufladbare Batterien zu bauen. Gerade durch die Elektromobilität und Smartphones hat sich Lithium zum gefragten Rohstoff entwickelt. Die Nachfrage steigt jedes Jahr durchschnittlich um 10 % an. Die Probleme von Lithium sind jedoch die Abbaubedingungen. Australien, Chile, China und Argentinien sind die relevantesten Staaten für den Abbau von Lithium. Jedoch gibt es teilweise Probleme mit den Konsequenzen für die Umwelt. In Chile liegen die größten Reserven. Hier werden unterirdische Salzseen an die Oberfläche gepumpt und verdunstet, um Lithium zu gewinnen.
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3. Investieren in Rohstoffe
Wenn du in Rohstoffe investieren möchtest, hast du zwei grundlegende Möglichkeiten:
Direkt in den Rohstoff investieren. Das erweist sich insgesamt als schwierig. Rohstoffe sind unhandlich, weil sie viel Platz brauchen. Die Lagerkosten sind hoch. Teilweise sind Rohstoffe wie Agrarrohstoffe sogar verderblich. Deshalb werden Rohstoffe über Futures gehandelt. Das heißt, man verpflichtet sich, eine bestimmte Menge eines Rohstoffs geliefert zu bekommen. Als Privatanleger möchte man das nicht, deshalb muss man den Future regelmäßig austauschen, was auch rollieren genannt wird. Das führt zu zusätzlichen Kosten, den sogenannten Rollkosten. Leider kann man dieses Problem auch mit speziellen Produkten wie Fonds, ETCs und ETFs auf Rohstoffe nicht umgehen. Auch hier leidet die Rendite unter den hohen Rollkosten. Außerdem ist ein Rohstoff nicht produktiv. Aus einer Unze Gold kann keine zweite Unze entstehen. Trotz der Nachteile ergibt es Sinn, in manche Rohstoffe zu investieren. Zum Beispiel Edelmetalle kann man gut physisch lagern und für Gold gibt es günstige Wertpapiere wie Xetra oder Euwax Gold. Du solltest nur eventuell deine physischen Rohstoffe noch versichern, was zusätzliche Gebühren mit sich bringt.
In die Aktie von einem Rohstoffproduzenten investieren. Die andere Art, um von Rohstoffen zu profitieren, sind Rohstoffunternehmen. Es gibt viele Unternehmen, die einen oder mehrere Rohstoffe herstellen. Man beteiligt sich hierbei an einem Unternehmen und profitiert damit von der Wertschöpfung. Also das Unternehmen erwirtschaftet Gewinne und kann diese als Dividende auszahlen — selbst wenn der Rohstoffpreis konstant bleibt. Natürlich profitiert man als Investor aber auch davon, wenn der Rohstoffpreis steigt. Denn die Herstellungskosten für eine Unze Gold oder ein Barrel Öl bleiben konstant. Der Verkaufspreis steigt. Dadurch entsteht ein Hebel. Der Goldpreis steigt um 20 %, aber der Gewinn des Unternehmens deutlich stärker. Das funktioniert allerdings auch in die andere Richtung. Wenn der Rohstoffpreis stark fällt, dann brechen die Gewinne ein. Rohstoffunternehmen erlauben uns, von Rohstoffpreisen zu profitieren, aber sie sind zyklischer als der eigentliche Rohstoffpreis. Hier lohnt es sich, sich auf die Unternehmen zu fokussieren, die die geringsten Förderkosten haben. Denn diese Unternehmen haben die geringste Gewinnschwelle und die höchsten Margen.
Bei beiden Investmentmöglichkeiten handelt es sich um zyklische Investitionen. Deshalb solltest du versuchen, günstige Kaufzeitpunkte zu erkennen, um zuzuschlagen. Wenn der Rohstoff oder die Aktie beträchtlich gestiegen sind, wie zum Beispiel während der Coronakrise, dann bietet sich ein Verkauf an. Denn das Ende der Hochphase kann sehr schnell und hart kommen.
Es gibt viele verschiedene Rohstoffe am Markt, die für eine Investition spannend sind. Ich habe dir deshalb die acht wichtigsten Rohstoffe und ihre größten produzierenden Unternehmen in einer Übersicht zusammengefasst. Allerdings sind die meisten großen Unternehmen nicht nur auf einen Rohstoff fokussiert, sondern fördern mehrere Rohstoffe. So profitieren wir als Investoren von der Diversifikation der Unternehmen, denn die Geschäftsmodelle können recht zyklisch ausfallen.
▲ Als Investoren haben wir für jeden Rohstoff eine direkte Möglichkeit, um zu investieren. Oft ist sogar der Weltmarktführer des jeweiligen Rohstoffs an der Börse notiert. So können wir uns direkt an den spannendsten Rohstofftrends beteiligen.
Rio Tinto
Rio Tinto (WKN: 852147) ist ein britisch-australisches Unternehmen und nach BHP der zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt. Das Unternehmen produziert vor allem Eisen und Aluminium, aber ist auch in der Förderung von Kupfer, Diamanten und einigen Mineralien wie Bor und Titan tätig. Dadurch ist Rio Tinto bereits sehr gut diversifiziert. Man macht sich nicht von einem Schweinezyklus abhängig, sondern partizipiert von Trends wie dem Leichtbau, der Baubranche und der Elektrifizierung.
Was Rio Tinto für mich so spannend macht, sind drei Aspekte:
Rio Tinto arbeitet überwiegend in konfliktfreien Regionen. Über 80 % der abgebauten Rohstoffe kommen aus Ländern, die nicht umstritten sind. Besonders Australien und Kanada werden für den Abbau genutzt.
Rio Tinto ist nachhaltiger als die Konkurrenz. Unternehmen wie BHP setzen weiterhin stark auf Energie-Rohstoffe wie Öl und Kohle. Rio Tinto hat diese Bereiche verkauft. So kann Rio Tinto den Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen gehen. Natürlich ist Bergbau nie ganz sauber, aber Rio Tinto setzt darauf, das sauberste Unternehmen der Branche zu werden. Besonders im Aluminium-Abbau ist das wichtig. Die Herstellung ist sehr energieintensiv.
Rio Tinto hat die geringsten Förderkosten. Rio Tinto hat durch seine Größe die Möglichkeiten, in die attraktivsten Minen zu investieren und die Förderkosten zu senken. Besonders durch den hohen Fokus auf Eisenerz kann Rio Tinto viel besser expandieren. Der Eisenerzabbau kommt auf eine Gewinnmarge von rund 41 %.
▲ Rio Tinto erreicht einen AlleAktien Qualitätsscore von 6 von 10 Punkten.
West Fraser Timber
West Fraser Timber (WKN: 870918) ist ein kanadischer Holzhersteller. Das Unternehmen besitzt Lizenzen in kanadischen Waldgebieten, um dort Holz zu ernten und neue Bäume zu pflanzen. In anderen Ländern wird das Holz zugekauft. Anschließend verarbeitet West Fraser das Holz in verschiedene standardisierte Größen, um es in Kanada und den USA zu verkaufen.
Da West Fraser die Verarbeitung selbst übernimmt, hat es einen größeren Teil der Wertschöpfungskette in der Hand und kann für viele Produkte individuellere Preise verlangen. West Fraser macht sich also nicht zu stark vom Weltmarkt abhängig. Durch die Übernahme des Konkurrenten Nordbord in 2021 wird dieser Vorteil noch weiter ausgebaut mit Skaleneffekten.
Die große Stärke in diesem Geschäftsmodell sehe ich in dem erneuerbaren Rohstoff Holz. Holz ist für die Umwelt deutlich verträglicher als Beton und dadurch kann man sich an einem nachhaltigen Unternehmen beteiligen. Die Entwicklung von West Fraser in den letzten Jahren zeigt auch, dass Holz in der Zukunft immer noch ein attraktives Investment sein kann.
▲ West Fraser Timber erreicht einen AlleAktien Qualitätsscore von 8 von 10 Punkten und ist damit kurz davor, ein Qualitätsunternehmen zu werden.
Royal Dutch Shell
Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) ist ein britisch-niederländischer Öl-Konzern und ein enorm spannendes Unternehmen, um von der weltweiten Energiewirtschaft zu profitieren. Shell produziert vor allem Erdöl und -gas. Allerdings ist das Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette aktiv. Shell fördert nicht nur das Erdöl, sondern raffiniert es auch und verkauft es über sein eigenes Vertriebsnetzwerk.
Das Attraktive an diesem Modell ist der Direktvertrieb an Millionen Autofahrer und Unternehmen. Denn Shell kann wesentlich stabilere Preise für sein Benzin verlangen als für Erdöl, das an der Börse stark schwankt. So ist Shell nicht ganz so stark vom Zyklus abhängig, als wenn man sich nur auf die Förderung von Erdöl konzentriert.
Als zweite große Stärke sehe ich den Fokus auf Erdgas und mittlerweile auch erneuerbare Energien. Shell sieht den grünen Wandel und setzt auf Erdgas. So kann man in Zukunft die CO2-Emissionen senken. Die Erneuerbare Energie-Projekte dienen dazu, dass Shell seine Emissionen langfristig noch stärker senken kann. Alles in allem sind das bereits gute Ambitionen — auch wenn sie meiner Einschätzung nach noch nicht aggressiv genug sind. Aber wenn ein Unternehmen den Wandel stemmen kann, dann auf jeden Fall Shell.
▲ Royal Dutch Shell erreicht einen AlleAktien Qualitätsscore von 3 von 10 Punkten.
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Rohstoffe sind ein spannender Bereich unserer Wirtschaft. Sie sind Stoffe, die man in der Natur finden kann und die an Börsen standardisiert gehandelt werden. Dabei gibt es grob 4 Arten von Rohstoffen, die man betrachten kann:
Agrarerzeugnisse
Energie
Edelmetalle
Industriemetalle
Jeder dieser Rohstoffe folgt eigenen Zyklen und profitiert von anderen Trends wie der Elektromobilität oder Nachhaltigkeit. Was aber alle Rohstoffe vereint, ist die Zyklik. Rohstoffe werden verzögert abgebaut und deshalb gibt es starke Preisschwankungen: den sogenannten Schweinezyklus.
Wer in Rohstoffe investieren möchte, hat zwei Möglichkeiten.
Entweder direkt in den Rohstoff. I.d.R. mit einem Future oder einem ETF, was jedoch zu hohen Gebühren führen kann und sich am meisten bei Edelmetallen lohnt.
Oder über die Aktien eines Rohstoffherstellers. So profitiert man von den Preisschwankungen, jedoch entsteht eine Hebelwirkung abhängig vom Rohstoffpreis.
Durch die Zyklik empfiehlt es sich, am besten in Rohstoffe und Rohstoffaktien zu investieren, wenn die Kurse niedrig sind. So kann man sich günstig eindecken und von einer Wende im Schweinezyklus profitieren sowie die Aktien im Optimalfall nach einiger Zeit deutlich höher verkaufen. Da viele Rohstoffaktien und Rohstoffe in den letzten Monaten stark gestiegen sind, sehe ich deshalb noch nicht die Zeit zu investieren und würde vorerst warten.
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Liebe Grüße,
Michael C. Jakob AlleAktien Gründer und Geschäftsführer
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