Volkswagen beschleunigt Stellenabbau: Über 25.000 Austritte bereits unterschrieben
- Volkswagen beschleunigt Stellenabbau: Über 25.000 Austritte bereits unterschrieben.
- Der Konzern steht unter finanziellem Druck und erwartet einen Netto-Cashflow „nahe null“ für dieses Jahr.
Volkswagen kommt mit seinem Spar- und Personalabbauprogramm schneller voran als erwartet. Über 25.000 Austritte sind bereits unterschrieben, was mehr als zwei Drittel des geplanten Stellenabbaus an deutschen Standorten ausmacht.
Seit der Einigung mit der IG Metall plant VW, bis Ende des Jahrzehnts rund 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Von den derzeit 130.000 Beschäftigten sollen langfristig weniger als 100.000 übrig bleiben.
Bisher haben rund 11.000 Mitarbeiter VW verlassen. Weitere 18.000 werden gestaffelt über Vorruhestandsregeln ausscheiden. Ein Sprecher des Konzerns bestätigte diese Zahlen.
VW betont, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll. Stattdessen werden Altersteilzeit, Abfindungen und reguläre Renteneintritte kombiniert. Altersteilzeit macht den größten Anteil aus und ist kostenintensiv.
Während der Freistellungsphase zahlt VW 78 bis 95 Prozent des letzten Nettogehalts und übernimmt alle Arbeitgeberbeiträge zur Altersvorsorge. Spätere Rentenabschläge werden zur Hälfte ausgeglichen.
Freiwillige Aufhebungsverträge spielen bisher eine kleine Rolle. Etwa 2.000 solcher Verträge wurden geschlossen, 700 davon im Jahr 2024. Die Abfindungssummen können beträchtlich sein.
Das Programm richtet sich bisher fast ausschließlich an Verwaltungsmitarbeiter. Das Prinzip der „doppelten Freiwilligkeit“ erschwert zusätzliche Abschlüsse. Ab Sommer 2026 soll das Angebot auch für Produktionsmitarbeiter geöffnet werden.
Der Konzernumbau unter CEO Oliver Blume hat bereits über drei Milliarden Euro gekostet. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres kamen fast eine Milliarde hinzu.
VW steht unter Druck: Marktanteilsverluste in China, US-Zollpolitik, Porsche-Abschreibungen, schwache Audi-Performance und drohende CO₂-Strafzahlungen belasten den Konzern.
Für dieses Jahr erwartet VW einen Netto-Cashflow „nahe null“. Intern wird von einer möglichen Finanzierungslücke von etwa elf Milliarden Euro im Jahr 2026 gesprochen.
Die Entscheidung über die neue Fünfjahres-Investitionsplanung wurde verschoben. Die bisherige Planung sah Investitionen von 165 Milliarden Euro vor. Beobachter erwarten ein kleineres Programm aufgrund der angespannten Finanzlage.