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Lexikon

Trennungsgebot

Definition:

Das Trennungsgebot ist ein rechtlicher Grundsatz, der die strikte Trennung von Bankgeschäften und anderen Unternehmensbereichen regelt. Es handelt sich dabei um eine wichtige Regelung im deutschen Banken- und Finanzdienstleistungssektor, welche die Sicherheit und Stabilität des Finanzsystems gewährleisten soll.

Gemäß dem Trennungsgebot unterscheidet man zwischen den erlaubten Kernbankgeschäften und den nicht erlaubten Nicht-Kernbankgeschäften. Zu den Kernbankgeschäften zählen insbesondere Einlagen- und Kreditgeschäfte sowie Zahlungsdienste. Nicht-Kernbankgeschäfte hingegen umfassen beispielsweise die eigenhandelsähnlichen Geschäfte, Investmentbanking-Aktivitäten und das Versicherungsgeschäft.

Die strikte Trennung der genannten Geschäftsbereiche ist ein wichtiger Bestandteil der Finanzmarktregulierung und soll potenzielle Interessenkonflikte minimieren sowie das Risiko von systemischen Krisen verringern. Durch die klare Abgrenzung zwischen den Kernbankgeschäften und den nicht erlaubten Nicht-Kernbankgeschäften soll verhindert werden, dass Verluste oder Risiken aus Spekulationsgeschäften auf Kundeneinlagen oder andere zentrale Funktionen der Bank übertragen werden.

Das Trennungsgebot wurde insbesondere nach der Finanzkrise von 2008 verschärft und ist in Deutschland im Kreditwesengesetz (KWG) verankert. Es gilt sowohl für Kreditinstitute als auch für Finanzdienstleistungsinstitute. Zudem gibt es ähnliche Regelungen auf europäischer Ebene, wie beispielsweise die EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II), die das Trennungsgebot weiter ausführen und konkretisieren.

Die Einhaltung des Trennungsgebots wird von den Finanzaufsichtsbehörden überwacht, um sicherzustellen, dass keine unzulässigen Vermischungen oder Risiken entstehen. Bei Verstößen gegen das Trennungsgebot können hohe Bußgelder oder sogar der Verlust der Banklizenz die Konsequenzen sein.

Insgesamt trägt das Trennungsgebot dazu bei, das Vertrauen der Kunden in das Finanzsystem zu stärken und eine solide Grundlage für den Bankensektor zu schaffen. Durch die klare Trennung der verschiedenen Geschäftsbereiche können potenzielle Risiken besser kontrolliert und reguliert werden, was letztendlich zu mehr Stabilität und Sicherheit im Finanzsektor beiträgt.

Keywords: Trennungsgebot, Kernbankgeschäfte, Nicht-Kernbankgeschäfte, Finanzmarktregulierung, Interessenkonflikte, systemische Krisen, Kreditwesengesetz, KWG, Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute, Finanzaufsichtsbehörden.

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