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Aktie Analyse

Evotec Aktie Analyse

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WKN
566480
Symbol
EVT.DE
Sektor
Gesundheit
Webseite
Evotec
Investor Relations
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Obermatt
Evotec Analyse

Die Evotec SE ist ein internationales Wirkstoffforschungs- und Entwicklungsunternehmen mit Sitz in Hamburg. Das Unternehmen forscht eigenständig oder im Auftrag für andere Unternehmen an Wirkstoffen der Biotechnologie.

Evotec entstand 1993 als “Ausgründung” aus dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, damals noch unter dem Namen Evotec BioSystems. Das Gründerteam bestand aus dem Nobelpreisträger Manfred Eigen und den Wissenschaftlern Karsten Henco, Ulrich Aldag, Freimut Leidenberger, Heinrich Maria Schulte, Rudolf Rigler und Charles Weissmann.

Schnell wurden die ersten Kooperationen mit großen Pharmaunternehmen geschlossen. 1999 wurde Evotec BioSystems an der Börse gelistet. Später wurde das Unternehmen zu Evotec umbenannt und schließlich 2019 in eine Societas Europaea umgewandelt.

Die Geschichte von Evotec ist geprägt von zahlreichen Übernahmen. Richtungsweisend war dabei die Übernahme von dem Oxford Asymmetry International, einem britischen Anbieter von chemischen Dienstleistungen für Biotechnologie- und Pharmaunternehmen.

2006 veräußerte Evotec seine Tools and Technologies Sparte, um sich voll auf das Kerngeschäft der Forschungsdienstleistungen zu konzentrieren. Seit 2009 ist das Unternehmen im TecDAX gelistet, 2018 folgte zusätzlich die Aufnahme in den MDAX.

Management

Chief Executive Officer von Evotec ist seit 2009 Dr. Werner Lanthaler. Vor seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden war er als Finanzvorstand bei dem österreichischen Pharmaunternehmen Intercell AG tätig. Er promovierte in Betriebswirtschaft an der Universität Wien und erwarb seinen Master an der Harvard University sowie einen Universitätsabschluss in Psychologie. Seine Amtszeit läuft im März 2026 aus.

Das Geschäftsmodell von Evotec

Evotec ist ein weltweiter Anbieter von Wirkstoffforschungs- und Entwicklungslösungen. Dabei setzt das Unternehmen auf Forschungsallianzen und Entwicklungspartnerschaften mit großen Pharma- und Biotechunternehmen. Unter den Partnern von Evotec finden sich heute alle der Top 20-Pharmaunternehmen weltweit.

Insgesamt unterhält Evotec Partnerschaften mit über 800 Unternehmen, rund ein Zehntel davon sorgen für Umsätze von über 1. Mio. Euro pro Jahr. Die Zahl der Partner konnte von 2016 auf 2020 jedes Jahr um rund 90 % gesteigert werden. Evotec ist operativ in zwei verschiedene Einheiten aufgeteilt.

EVT Execute

In diesem Bereich bietet Evotec das Kerngeschäft der Wirkstoffforschung und Entwicklungslösungen als Dienstleistung für Partner an, welche das geistige Eigentum an den Therapeutika besitzen. Diese Dienstleistungen werden in enger Kooperation mit den Auftraggebern ausgeführt.

Mit dem Kerngeschäft machte Evotec 2020 einen Umsatz von rund 370 Millionen Euro, was etwa 80 % der Gesamtumsätze beträgt. Der operative Gewinn dieser Geschäftseinheit betrug 2020 ca. 77 Millionen Euro.

EVT Innovate

Mit diesem Segment arbeitet Evotec intern an der Entwicklung neuer Wirkstoffe, Forschungsprodukte und Technologieplattformen. Diese dienen dann als Ausgangsbasis für strategische Partnerschaften mit Pharmaunternehmen.

Dieser Geschäftsbereich generierte 2020 Umsätze in Höhe von 105 Millionen Euro. Das entspricht ca. 20 % der Gesamtumsätze von Evotec in diesem Jahr. Dieses Segment ist aber aktuell nicht profitabel. Im selben Jahr ein operativer Fehlbetrag von fast 30 Millionen Euro ausgewiesen.

Evotec wächst mit der Pharmaindustrie, diversifiziert aber Risiken

Evotec nimmt großen Pharma- und Biotechunternehmen einen Teil der Forschungsarbeit ab. Das Unternehmen profitiert also immer dann, wenn auch das Geschäft mit der Medizin gut läuft. Langfristige Trends sind hierbei vor allem die alternde Weltbevölkerung sowie immer mehr Technologien zur Therapie diverser Krankheiten. Menschen werden immer Probleme mit gewissen Krankheiten haben und möchten diese gelöst haben. Deshalb ist auch das Medizingeschäft wenig zyklisch und langfristig ein starker Wachstumsmarkt.

Anders als einzelne Pharmaunternehmen hat Evotec den Vorteil, nicht den Einzelrisiken von Medikamenten zu unterliegen. Bis zur Marktreife eines Medikaments müssen enorme Investitionen in Forschung, Entwicklung und Zulassung getätigt werden. Der Ausgang der Zulassung ist dabei ungewiss. Vor allem kleine Pharmaunternehmen unterliegen hohen Risiken, wenn Medikamente nach Jahren Forschung nicht zugelassen werden.

Evotec geht einen sichereren Weg. Das Unternehmen lässt sich einfach für die Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen bezahlen. Ob das Medikament am Ende verkauft wird, ist dabei egal. Man kombiniert also die Vorteile der Pharma- und Biotechnologieindustrie mit der Sicherheit eines klassischen Dienstleisters.

Kennzahlen, Wachstum und Bilanz der Evotec SE

In Sachen Umsatzwachstum hat Evotec historisch gut vorgelegt. In den letzten 10 Jahren konnte der Umsatz gemittelt um über 25 % pro Jahr gesteigert werden. Zwischen 2011 und 2014 stagnierte der Umsatz zeitweise, das Unternehmen konnte jedoch zu schnellem Wachstum zurückfinden und steigert seit 2015 die Erlöse wieder um zweistellige Prozentbeträge.

Profitabilität war historisch eher eine Rarität bei Evotec. Zwischen 2009 und 2015 sprang das Unternehmen zwischen Jahresgewinn und -verlust, konnte seit 2016 aber jedes Geschäftsjahr mit einem Überschuss abschließen. Es scheint, als würde Evotec jetzt langfristig profitabel wirtschaften. Bisher hatte auch die Corona-Pandemie keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft. Tatsächlich erhielt das Unternehmen sogar von der Bill & Melinda Gates Foundation eine Finanzspritze zur Entwicklung eines Corona-Medikaments in den USA.

Die Bilanz von Evotec sieht sehr gut aus. Das Unternehmen ist schuldenfrei und weist eine Nettoliquidität von über 60 Millionen Euro auf.

Evotec AlleAktien Qualitätsscore

Evotec erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 6 von 10 möglichen Punkten.

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