Staatskassen klaffen weit: 2023 mehr Ausgaben als Einnahmen – Defizit übertrifft Prognosen
- Staatsdefizit 2023 beträgt 87,4 Milliarden Euro, 4,7 Milliarden Euro mehr als prognostiziert.
- Neuverschuldung sank um 9,5 Milliarden Euro, Staatseinnahmen stiegen um 4,4 Prozent.
Der deutsche Staat hat 2023 mehr ausgegeben als eingenommen. Das Defizit beträgt 87,4 Milliarden Euro, 4,7 Milliarden Euro mehr als prognostiziert. Die Defizitquote liegt bei 2,1 Prozent des BIP und bleibt unter der EU-Obergrenze von drei Prozent.
Die Neuverschuldung sank im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Milliarden Euro. Dies ist auf gestiegene Staatseinnahmen zurückzuführen, die um 4,4 Prozent auf 1901,8 Milliarden Euro anstiegen. Sozialbeiträge stiegen um 6,6 Prozent, während Steuereinnahmen nur um 0,7 Prozent wuchsen.
Geringere Steuereinnahmen resultieren aus schwacher gesamtwirtschaftlicher Entwicklung und Entlastungsmaßnahmen wie dem Inflationsausgleichsgesetz und der Reduzierung des Umsatzsteuersatzes für Gas. Die Ausgaben stiegen um 3,7 Prozent auf 1989,2 Milliarden Euro, vor allem durch gestiegene Zinsausgaben.
Der Bund verzeichnete ein Finanzierungsdefizit von 79,0 Milliarden Euro, 45,3 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Länder und Gemeinden verzeichneten ebenfalls Defizite, während die Sozialversicherungen einen leichten Anstieg des Finanzierungsüberschusses um 10,0 Milliarden Euro verzeichneten.
Experten prognostizieren für das laufende Jahr eine sinkende Neuverschuldung, bedingt durch Sparmaßnahmen des Bundes und mögliche Anstiege der Steuereinnahmen durch hohe Preise und Lohnabschlüsse.