Procter & Gamble Aktie Analyse
- ISIN
- US7427181091
- WKN
- 852062
- Symbol
- PG
- Sektor
- Nichtzyklischer Konsum
- Webseite
- Procter & Gamble
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Procter & Gamble Analyse
Procter and Gamble ist ein amerikanischer Konsumgüterhersteller mit Sitz im US-Bundesstaat Ohio und verbindet über 65 Top-Marken in 180 Ländern unter einem Dach.
Gegründet wurde P&G 1837 von dem Kerzenhersteller William Procter, und James Gamble – einem Seifen-Hersteller.
Das Unternehmen ist seit seinem Bestehen Innovationstreiber im Bereich der Konsumgüter. 1890 wurde die erste “Seife” für die Waschmaschine vorgestellt. Das Produkt war ein großer Erfolg – der anschließende Börsengang sollte das Wachstum finanzieren.
Durch zahlreiche weitere Innovationen und clevere Entwicklungen wie einfach zu bedienende Rasierer oder Fluorid-Zahnpasta, baute sich P&G ein immer größeres Portfolio an Produkten mit echtem Mehrwert auf.
Übernahmen (bspw. Gillette) ergänzten die Produktpalette und machten P&G schnell zum größten Konsumgüterhersteller außerhalb des Nahrungsmittel-Sektors.
Heutiger CEO ist seit 2015 der 63-jährige US-amerikaner David S. Taylor. Direkt nach seinem Studium der Elektrotechnik stieg er bei P&G ein und blieb dem Konzern über 40 Jahre lang treu. Er war maßgeblich an der strategischen Neuausrichtung von P&G beteiligt und ist Verfechter einer langfristigen und nachhaltigen Wachstumsstrategie.
Das Geschäftsmodell von Procter & Gamble
2016 hat das Unternehmen hat seine Markenstrategie komplett neu aufgebaut. Das Portfolio wurde von 170 auf nur noch 65 Marken reduziert. Über 100 Marken wurden an die Konkurrenz veräußert – die Gewinne kamen den Aktionären in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden zugute.
Das ist ein deutlicher Kontrast zur Konkurrenz. Unilever beispielsweise besitzt über 400 Marken – unausweichlich sind da auch viele Rohrkrepierer dabei.
P&G konzentriert sich vollkommen auf die 65 Top-Marken. Diese werden durch Innovation gepflegt und präsent im Markt platziert.
Die Strategie geht auf: Nach Jahren der Stagnation hat P&G zurück zum Wachstum gefunden. Im Geschäftsjahr 2021 konnte der Umsatz organisch um 6 % gesteigert werden.
P&G strukturiert sein Markenportfolio heute in fünf große Obergruppen:
Textilpflege und Haushaltsprodukte
Unter der Sparte Textilpflege und Haushaltsprodukte verkauft P&G unter anderem Waschmittel, Putzmittel und Lufterfrischer. Bekannte Marken sind Ariel, Swiffer oder Fabreeze. 34 % der Gesamtumsätze und 31 % des Nettogewinns wurden 2021 in dieser Kategorie erwirtschaftet.
Baby-, Damen- und Familienprodukte
Bekannte Marken in diesem Segment sind Pampers (Windeln), Always (Tampons/Damenhygiene) und Bounty (Küchentücher). 2021 wurden hier 25 % des Gesamtumsatzes und 25 % des Nettogewinns von P&G erzielt.
Schönheits- und Kosmetikprodukte
Unter dieses Segment fallen Shampoos, Haar- und Hautpflegeprodukte und Deodorant. Marken wie Head & Shoulders und Old Spice tragen mit 19 % zum Umsatz und mit 22 % zum Gewinn bei.
Gesundheit
Im Bereich der Gesundheit vertreibt P&G Nahrungsergänzungsmittel und Zahnpflegeartikel wie Zahnbürsten und Zahnpasta von z. B. Oral-B. 2021 brachte dieses Segment 13 % des Umsatzes, sowie 12 % des Konzerngewinns ein.
Rasierer
Mit 9 % Umsatzanteil und 10 % Gewinnanteil ist das die kleinste Produktkategorie von P&G. Trotzdem hat das Unternehmen hier dank starker Marken (Gillette, Braun und Venus) sehr hohe Marktanteile von teilweise über 60 %.
P&G als diversifizierter Konsumgüterriese
Procter & Gamble ist nicht nur auf Produktebene breit aufgestellt. Die Artikel werden auf der ganzen Welt vermarktet. Dementsprechend diversifiziert ist auch die Umsatzaufteilung:
- Nordamerika: 47 %
- Europa: 22 %
- Großchina: 10 %
- Asien-Pazifik: 9 %
- Lateinamerika: 6 %
- Indien, Mittlerer Osten & Afrika: 6 %
P&G verkörpert damit alles, was risikoaverse Investoren in einem Konsumgüterunternehmen suchen:
Eine Großzahl an Produkten, die täglich nachgefragt werden, sorgen krisensichere und kalkulierbare Cashflows.
Starke Marken mit qualitativ hochwertigen Produkten binden die Stammkundschaft langfristig.
Die Einkommensströme sind sowohl nach Segmenten als auch Regionen gut diversifiziert.
Die Stabilität des Geschäftsmodells stellt seit Procter & Gamble seit fast 200 Jahren eindrucksvoll dar. Das Unternehmen überlebte zwei Weltkriege, zahlreiche Generationenwechsel und zuletzt die Corona-Pandemie ohne nennenswerte Einbrüche von Umsatz oder Gewinn.
Wachstum und Bilanz
Die Konsumgüterbranche wächst, aber sie wächst langsam. P&G rechnet mit rund 3-4 % Marktwachstum pro Jahr.
Gemittelt über die letzten 5 Jahren spiegelt sich dieser Wert auch im Umsatzwachstum wider: eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 3 %.
Der operative Gewinn wächst in ähnlichem Tempo mit, könnte in Zukunft aufgrund verbesserter Margen tatsächlich dem Umsatzwachstum davonlaufen.
Die Bilanz von P&G ist solide. Langfristige Schulden von 23 Mrd. $ stehen einem operativen Gewinn von 18 Mrd. $ und 10 Mrd. $ in liquiden Mitteln gegenüber.
Da die Ertragslage aufgrund der beständigen Nachfrage nach Konsumgütern sehr stabil ist, gibt es bilanziell wenige Risiken. Schulden können schnell und zuverlässig zurückgezahlt werden oder – falls nötig – Reserven gebildet werden.
Procter & Gamble AlleAktien Qualitätsscore / AAQS
Im AAQS erreicht Proctor and Gamble solide 7/10 Punkten. Bilanziell erfüllt das Unternehmen alle Ansprüche einer Qualitätsaktie. Abstriche müssen bei Umsatz und Gewinnwachstum gemacht werden.
Für Dividendeninvestoren ist P&G äußerst attraktiv. Dank der geringen Verschuldung können die üppigen Cashflows direkt an die Aktionäre weitergegeben werden. Seit 1890 zahlt P&G pausenlos eine Dividende – in den letzten 65 Jahren wurde diese sogar jährlich erhöht. Das unterstreicht die Krisensicherheit des Unternehmens. Im April 2021 verkündete P&G mit 10 % das höchste Dividendenwachstum seit über einem Jahrzehnt. Das ist nicht selbstverständlich für ein etabliertes Unternehmen in einem langsam wachsenden Markt.