Roche Aktie Analyse
- ISIN
- CH0012032048
- WKN
- 855167
- Symbol
- ROG.SW
- Sektor
- Gesundheit
- Webseite
- Roche
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Roche Analyse
Roche ist einer der Giganten der Pharmabranche, der dank stark innovativem Geist seit mehr als einem Jahrhundert konstant neue Erfolge mit eigens entwickelten Produkten feiert. Roche ist marktführend in der Behandlung von Krebs und orientiert sich bereits hin zum wachsenden Markt der neurologischen Erkrankungen. Die medizinsiche Rundumversorgung des Patienten stellt ein lukratives Geschäft dar.
Historie:
1896: Gründung. Der 28-jährige Fritz Hoffmann-La Roche gründet sein Unternehmen in Basel in der Schweiz. Im Zuge der Industrialisierung sieht er einen großen Markt für industriell hergestellte Medikamente. Mit Aiodin geht das erste patentierte Präparat an den Markt.
1897-1914: Internationale Expansion. In Grenzach, Deutschland, wird der Hauptproduktionsstandort kontinuierlich ausgebaut. Gleichzeitig werden überall auf der Welt weitere repräsentative Geschäftsstellen gegründet, bis 1914 ist Roche mit einem Büro in New York auch in Nordamerika vertreten. Mit Carl Schaerges als Chef der Entwicklungsabteilung werden eine Reihe weiterer Verfahren und Produkte entwickelt.
1915-1927: Krise. Durch den Ersten Weltkrieg verliert Roche seine Produktionsstätten in Deutschland und Russland. Nach Kriegsende stirbt zudem der Gründer Fritz Hoffmann. Unter Markus Guggenheim beginnt schließlich die Forschung an synthetischen Vitaminen und entsprechenden Präparaten.
1928-1944: Vitamine. Die Produktion der neuen Präparate bringt große Gewinne ein, welche hin zu weiteren Investitionen in den USA gelenkt werden. Roche profitiert zudem von der deutschen Kriegswirtschaft, was nur durch eine ideologische Angleichung möglich ist.
1945-1964: Nachkriegsboom. Der Absatz von Vitaminen steigt massiv, zur Vermeidung einer übermäßigen Abhängigkeit von diesen wird die pharmazeutische Forschung stark ausgeweitet. Geforscht wird unter anderem an Medikamenten für Chemotherapie und Antidepressiva. Unabhängig vom Hauptgeschäft werden auch Kosmetikunternehmen akquiriert, um diesen neuen Geschäftszweig zu eröffnen.
1965-1990: Diversifikation. Über Medikamente und Vitamine hinaus wird nun auch das Segment der Medizintechnik erschlossen. Darüber hinaus wird ein Verlag mit Fokus auf Medizin gegründet. Die Organisationsstruktur muss entsprechend angepasst werden und das Unternehmen wird intern geteilt.
1991-2000: Erneute Expansion. Die globalen Marketingrechte an der PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) sorgen für starken Aufwind, zudem werden diverse Erfolge mit Medikamenten gegen Krebs, HIV und weitere Krankheiten verzeichnet.
2000-2006: Fokus. Alle Sparten bis auf die Pharmazie und Diagnostik werden verkauft, um den Healthcare-Bereich intesiver bespielen und voll abdecken zu können.
2007-Gegenwart: Personalisierte Medizin. Die Akquisitionen von BioVeris und NimbleGen verbessern die Forschungskapazitäten des Unternehmens. Mit dem Unternehmen 454 Life Sciences übernimmt Roche einen Experten in der Gensequenzierung. Über die Jahre werden neue Diagnosemethoden für Krebs entwickelt, neue Produkte wie das cobas 8000 diagnostics system bringen dem Unternehmen große Umsätze ein. Der Fokus verscchied sich hin zur individualisierten Diagnose und Behandlung.
Strategie und Mission
Roche möchte seine Diagnosefähigkeiten und Therapiemöglichkeiten für Krankheiten zunehmen optimieren, um Patientinnen und Patienten ein längeres und besseres Leben zu ermöglichen. Technologie wird als Schlüssel zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit gesehen. Zum Zweck der Innovation arbeitet man auch mit externen Partnern zusammen.
Management
Roche wird von Severin Schwan geleitet, der seit 2008 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist. Er ist der Nachfolger von Franz Humer, der das Unternehmen nach 20 Jahren an die Spitze brachte. Schwan ist ein erfahrener Unternehmer und Manager, der zuvor als Investmentbanker und Unternehmensberater tätig war.
Geschäftsmodell
Roches Einnahmen verteilen sich auf eine breite Palette von Produkten aus zwei Sparten:
1. Roche Pharma: 76% des Umsatzes
Zu dieser Sparte gehören sowohl Entwicklung als auch Vertrieb diverser Medikamente. Rund die Hälfte des Umsatzes wird mit nur zehn Präparaten erzielt. Die Medikamente lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:
- Onkologie: Hier ist Roche Marktführer für Medikamente, die Teil von Therapien für verschiedene Krebsarten sind. Zudem werden Produkte zur Nachbereitung der Erkrankungen vertrieben. Mit 43 % Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens ist dies die bedeutendste Produktkategorie.
- Immunologie: Dieser Bereich richtet sich auf jegliche Auto-Immun-Krankheiten, die der Mensch erleiden kann. Mit CellCept ist auch ein Medikament vorhanden, welches dafür sorgt, dass Organtransplantationen wirksam bleiben können, und der Körper das Organ nicht abstößt.
- Neurologie: Die Medikamente gegen Depression, Psychosen, und Epilepsie von Roche haben einen gemeinsamen Marktanteil von 60 % in ihren Segmenten. Diese Produktkategorie ist zwar noch nicht so bedeutend für die Umsätze von Roche, verzeichnet aber das stärkste Wachstum.
- Augenheilkunde: Aktuell ist hier Lucentis, ein in Kollaboration mit Novartis entwickeltes Medikament zur Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration, besonders wichtig.
- Infektionskrankheiten: Neben Medikamenten für klassische harmlosere Infektionskrankheiten wird hier auch an Medikamenten gegen HIV oder Hepatitis geforscht.
- Weitere therapeutische Medikamente: Unter dieser Kategorie können alle weiteren Produkte zusammengefasst werden, die Roche entwickelt und produziert. Sie werden beispielsweise zur Behandlung von Herzkrankheiten eingesetzt.
2. Roche Diagnostics: 24 % des Umsatzes
Die Diagnostik unterstützt das Hauptgeschäft, die Pharma Sparte, mit Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen. Auch die langfristige Beobachtung von chronischen Krankheiten, wie Diabetes, wird ermöglicht. Dazu werden Geräte zur Untersuchung von Gewebe, Blut und weiterer Körperflüssigkeiten entwickelt, die beispielsweise die Molekulardiagnostik ermöglichen. Auch Tests und IT-Lösungen für Labore gehören zur Produktpalette.
Roche richtet seinen Fokus zunehmend in Richtung personalisierte medizinische Betreuung, dazu gehören auch Verfahren und Tests, die die Patienten selbst durchführen können. Bereits sehr verbreitet sind Roches Diabetes-Tracker, die der Patient selbst bedienen und auch mit seinem Smartphone verbinden kann.
Branche
Sowohl Pharmazie als auch Diagnostik sind Felder mit intensiver Konkurrenz.
In der Pharmazie sind primär Bristol-Myers & Squibb, Johnson & Johnson, Pfizer, Merck, Abbvie, GlaxoSmithKline, und Teva aktiv.
In der Diagnostik konkurriert Roche primär mit Abbott Labs, Siemens, GE Healthcare, Johnson & Johnson, Novartis, und Hitachi Medical Corp.
Wie auch Roche entwickeln die meisten Unternehmen der Branche sowohl Medikamente als auch Diagnoseverfahren.
Die Gesundheitsbranche ist sehr komplex, da hier alle nationalen Richtlinien beachtet werden müssen und die Entwicklung von Medikamenten extrem teuer ist. Der Markt wandelt sich schnell und Medikamente können durch günstigere Konkurrenz schnell obsolet werden. Ständige Forschung ist hier unerlässlich zur langfrisitgen Konkurrenzfähigkeit, dadurch ist jedoch der Firmenwert stark abhängig von den aktuellen Produkten und deren Konkurrenz.