Mastercard ging 2006 zu einem Kurs von 4 USD an die Börse. 13 Jahre später steht die Aktie bei 200 USD. Die Aktie hat sich in etwas mehr als 13 Jahren verfünfzigfacht. Das Wachstum erfolgte sehr kontinuierlich. Wurde von stetig steigenden Umsätzen und Gewinnen ausgelöst. Bildquelle: Ariva.de
In den letzten 12 Monaten ist die Aktie kaum gestiegen. Hat in der zweiten Jahreshälfte 2018 zusammen mit den meisten anderen Aktien korrigiert. Bildquelle: Ariva.de
Warum ausgerechnet Mastercard?
Im Finanzielle Freiheit Depot haben wir uns das Ziel gesetzt, eine jährliche Rendite von mindestens 8,5% zu erzielen. Dabei wollen wir keine allzu großen Risiken eingehen. Die US-Wirtschaft wächst nun bereits seit neun Jahren am Stück. Im historischen Durchschnitt kam es alle sieben Jahre zu einer Rezession. Auch wenn die weltweiten Wirtschaftsaussichten nach wie vor gut sind, so möchten wir unser Depot doch bereits auf eine Zeit geringeren Wirtschaftswachstums vorbereiten.
Im Oktober 2018 habe ich daher einen eigenen Artikel mit vier wichtigen Kriterien zur aktuellen Anlagestrategie geschrieben. Diese vier Kriterien helfen uns dabei, die Risiken unserer Investitionen deutlich abzusenken.
- Nichtzyklische Aktien kaufen, denn diese erwirtschaften auch in konjunkturell schwierigen Zeiten weiterhin attraktive Gewinne.
- Anteil an US-Aktien erhöhen, denn die strukturellen Probleme sind in den USA deutlich geringer. Außerdem ist die Wirtschaft größtenteils eine unabhängige Binnenwirtschaft.
- Auf eine geringe Verschuldung achten, denn steigende Zinsen und rückläufige Gewinne können sonst schnell zur Gefahr werden.
- Den Anteil an Nebenwerten im Depot gering halten.
Großer Profiteur einer bargeldfreien Welt
Mastercard erfüllt alle vier Kriterien. Der große Wachstumstreiber des Unternehmens ist die Vision einer bargeldfreien Welt. Auf diese steuern wir langsam, aber kontinuierlich zu. Jedes Jahr steigt der Anteil an bargeldlos getätigten Zahlungen an. Treiber dafür sind Argumente wie die Bequemlichkeit für den Kunden, Online-Bestellungen (da kann definitiv nicht mit Bargeld bezahlt werden) sowie Aktionen vonseiten der Regierungen (Beschränkung der Bargeldzahlungen auf Höchstgrenzen...).
Gewinnmarge steigt
Wenn immer mehr Zahlungen ohne Bargeld getätigt werden, dann müssen diese zwangsläufig über eine zuverlässige Technologieplattform abgewickelt werden. Hier kommt Mastercard (und Visa) ins Spiel: Beide Unternehmen wickeln zusammen rund 500.000 Transaktionen pro Minute ab. Zuverlässig. Kostengünstig. Ohne Fehler. Für diese Dienstleistung verlangen beide Unternehmen rund 0,2% der getätigten Umsätze. Die Kosten für den Betrieb der Plattform sind relativ fix. Die Umsätze steigen durch immer mehr Transaktionen aber stark an. Daher steigt die Gewinnmarge beider Unternehmen immer weiter an.
Umsatz- und Gewinnwachstum für Jahre gesichert
Der Trend hin zu bargeldlosen Zahlungen wird noch viele, viele Jahre anhalten. Daher erwarten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit über Jahre hinweg ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum. Dieses Wachstum verläuft wie an der Schnur gezogen. Verlässlich und planbar. Das macht die Aktie für eine langfristige Investition sehr attraktiv.
Unternehmen kaum zu verdrängen
Visa und Mastercard haben zusammen sechs Mrd. Kreditkarten ausgegeben. Ca. 2,4 Mrd. stammen von Mastercard. Die Karten sind weltweit überall akzeptiert. Sowohl offline als auch online. Werden von Milliarden Nutzern genutzt. Daher sind Visa und Mastercard sehr gut vor potentieller Konkurrenz geschützt. Diese müsste das klassische Henne-Ei-Problem lösen. Einerseits würde kaum ein Kunde die Karte des neuen Wettbewerbers haben wollen, weil diese ja nicht einsetzbar wäre. Anderseits würde kaum ein Händler ein Terminal für die neue Karte anschaffen wollen, denn es gäbe ja keine Kunden mit entsprechender Karte.
Die Folge: Anstatt Mastercard zu verdrängen, wird das Unternehmen in neue Entwicklungen einfach eingebunden. Sowohl Apple Pay als auch PayPal als auch weitere neue Anbieter greifen auf die Infrastruktur von Mastercard zurück.
Die Kombination aus sehr hohem Wachstum bei gleichzeitig geringen Risiken sorgt meiner Meinung nach für ein äußerst attraktives Chance-Risiko-Verhältnis für langfristige Investoren.
Bilanz grundsolide
Dazu kommt: Mastercard ist komplett schuldenfrei. Sitzt auf einem Cashberg von mehr als zwei Mrd. USD. Das senkt die Risiken weiter ab.
Langfristig zweistellige Renditeerwartung
Die Gewinne steigen aktuell jährlich um ca. 15%. Sofern sich die Bewertung des Unternehmens nicht verändert, muss auch der Aktienkurs um jährlich 15% steigen. Sonst bleiben Kennzahlen wie KGV etc. nicht konstant. Dazu kommt die Free Cash Flow-Rendite von 3,7%. Damit wird einerseits eine kleine Dividendenrendite von 0,6% ausbezahlt. Anderseits werden damit jährlich ca. 3% der Aktien zurückgekauft. Der Gewinn je Aktie steigt also nochmals 3% schneller pro Jahr als der Gewinn auf Unternehmensebene.
Warum Mastercard und nicht Visa?
Beide Unternehmen gefallen mir sehr gut für eine langfristige Investition. Mastercard hat ein paar Vorteile: Die Gewinnmarge ist noch nicht ganz so hoch wie bei Visa. Es besteht ein höheres Margensteigerungspotential. Der CEO kommt aus Indien. Das kann dabei helfen, in den Schwellenländern wie Indien besser aufgestellt zu sein. Und tatsächlich: Mastercard ist in den Schwellenländern besonders erfolgreich. Daher erwarten wir langfristig ein etwas höheres Gewinnwachstum als bei Visa.
Warum erfolgte der Kauf genau jetzt?
Gute Frage. Das Unternehmen ist fair bewertet. Wird stetig wertvoller. Wenn wir jetzt nicht zuschlagen, kann es sein, dass wir nie wieder so günstig in Mastercard einsteigen können. Die Aktie notiert immerhin 10% unter ihrem Allzeithoch. Dem Unternehmen geht es besser als je zuvor.

Eine monatliche Einzahlung von 1.000 EUR, die jährlich um die Inflationsentwicklung angepasst wird (wir rechnen im Modell mit 1,5% Inflation), und 8,5% jährliche Rendite nach Steuern führen uns in 25 Jahren zu einem Vermögen von über einer Million EUR. Angepasst um Inflationseffekte erreichen wir ein kaufkraftbereinigtes Vermögen von einer Million EUR nach 30 Jahren.
Bei 3% Dividendenrendite im Depot dürften wir nach 25 Jahren über 30.000 EUR an jährlichen Dividenden erreichen.
30 Jahre sind eine lange Zeit. Betrachten wir die Soll-Vermögensentwicklung der nächsten 10 Jahre. In den ersten Jahren dürfte sich das eingezahlte Vermögen kaum vom tatsächlichen Vermögen unterscheiden. Es dauert, bis der Zinseszinseffekt wirkt. Dennoch ist es wichtig, sofort anzufangen. Denn wer später anfängt, dem entgehen die großen Vermögenszuwächse in den letzten Jahren. Je früher man anfängt, desto früher kommt man in den Genuss der großen Vermögenszuwächse.
2027 rechnen wir bereits mit Dividenden von mehr als 5.000 EUR pro Jahr. Genug, um jedes Jahr einige schöne Urlaube zu finanzieren.
Der Blick auf die Soll-Entwicklung der nächsten 10 bzw. 30 Jahre ist zwar schön. Entscheidend ist aber, in welche Richtung wir uns tatsächlich bewegen. Mit einem aktuellen Vermögensstand von ca. 6.575 EUR befinden wir uns knapp unter dem Soll-Wert von 7.000 EUR im Januar 2019. Die leichten Kursrückgänge an den Börsen machen sich auch in unserem Depot bemerkbar. Dieses liegt aktuell ca. 6% im Minus. Es wird künftig immer wieder zu deutlichen Abweichungen vom Soll-Pfad kommen. Sowohl nach unten als auch nach oben. Der Grund dafür: Kurzfristig lassen sich Aktienkurse nicht vorhersagen. Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die Aktienkurse kurzfristig beeinflussen. Langfristig folgen sie aber der Entwicklung der Unternehmen. Steigt der Wert eines Unternehmens an, wird eines Tages auch der Aktienkurs folgen.
Wir haben mit Kion, Innogy, Microsoft, Activision und Mastercard nun fünf Dividendenzahler im Depot. Die aktuellen Dividendenrenditen der Depotwerte sind mit Ausnahme von Innogy aber sehr gering. Daher werden wir zumindest in den ersten Monaten des Jahres 2019 die Soll-Dividendenentwicklung nicht erreichen. Doch Grund zur Sorge besteht keiner: Die Dividendensteigerungsrate ist in unserem Depot dafür umso höher. Langfristig werden die Depotwerte mit starkem Dividendenwachstum zu einer Erhöhung der Dividendenrendite im Depot beitragen. In den nächsten Monaten werde ich zudem auch einige Aktien mit hoher Dividendenrendite in das Depot aufnehmen. Langfristig werden wir die Soll-Dividendenentwicklung erreichen, da bin ich mir zu 100% sicher.
Am 30. Januar 2019 befinden sich 162,38 EUR in der Kasse.
Mittlerweile befinden sich in unserem Depot sechs verschiedene Positionen. Die Diversifikation wird besser. Mit Mastercard haben wir nun einen Finanzwert im Depot. Mit Innogy einen Versorger. Mit KION einen Maschinenbauer. Mit Activision und Microsoft zwei Software-Unternehmen. Und mit Alphabet eines der weltweit führenden Technologieunternehmen. Das Depot liegt derzeit 6,3% im Minus. Kein schöner Anblick. Doch eines sollte nicht vergessen werden: Unseren Unternehmen geht es besser als je zuvor. Mit Ausnahme von Innogy erzielt jedes Unternehmen mehr Umsatz und Gewinn als je zuvor in der Unternehmensgeschichte. Die Aussichten sind gut. Folglich steigt der Wert der enthaltenen Unternehmen weiter an. Eines Tages wird sich das auch in der Performance bemerkbar machen. Kurzfristig unterliegen die Aktienkurse Schwankungen durch äußere Einflüsse. Diese können wir nicht beeinflussen. Solche Situationen stellen dann tolle (Nach-) Kaufmöglichkeiten mit Rabatt dar. Nun zu den einzelnen Aktien: