Sartorius Aktie Analyse
- ISIN
- DE0007165607
- WKN
- 716560
- Symbol
- SRT.DE
- Sektor
- Gesundheit
- Webseite
- Sartorius
- Investor Relations
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- Obermatt
- Sartorius Analyse
Die Sartorius AG ist ein börsennotierter Pharma- und Laborzulieferer mit Sitz in Göttingen. Das Unternehmen beschäftigt 11.000 Mitarbeiter an über 60 Standorten weltweit.
Wie so viele deutsche Mittelständler hat auch Sartorius eine weitreichende Historie. 1870 gründet Florenz Sartorius eine Feinmechanik-Werkstatt und erfand eine besonders präzise Waage, welche aus Aluminium hergestellt wurde. Noch heute ist der Verkauf von Feinwaagen wichtiger Geschäftsbestandteil bei Sartorius.
1927 gründete die Familie Sartorius ein weiteres Unternehmen: die Membranfilter-Gesellschaft m.b.H. in Göttingen. Diese Unternehmung ist der Grundstein für das heutige Bioprozess-Geschäft der Sartorius AG. 1947 verstarb Erich Sartorius, der seit über 40 Jahren die Unternehmensleitung innehatte. Sein Sohn Horst Sartorius übernimmt seine Stelle und beginnt, das Unternehmen in Richtung Wachstum zu lenken. Ein Jahr später beginnt Sartorius mit der Produktion von Gleitlagern.
Die nächsten Jahrzehnte sind geprägt von neuen, innovativen Produkten. So bringt Sartorius die weltweit erste elektronische Nanogrammwaage auf den Markt und stellt damit zugleich den Rekord für die präziseste Wägung auf.
1990 ging die Sartorius AG zu einem Kurs von 719 DM je Stammaktie an die Börse.
Seit der Jahrtausendwende übernimmt Sartorius immer wieder Unternehmen, um Kompetenzen auszubauen und das Produktportfolio zu erweitern. Die Übernahmen stellen sich als wichtiger Teil der Wachstumsstrategie heraus.
Management
Den Vorstand von Sartorius leitet Dr. Joachim Kreuzburg seit über 15 Jahren. Er studierte Maschinenbau an der Leibniz-Universität Hannover, 1999 folgte die Dissertation zum Thema Umweltökonomie. Direkt nach dem Doktor begann Kreuzburg bei Sartorius im Controlling.
Unter ihm als Vorstandsvorsitzender ist Sartorius vom Mittelständler zu einem Konzern herangewachsen.
Konzernstruktur
Die Sartorius AG dient als Holding-Gesellschaft für die zwei Teilkonzerne Sartorius Stedim Biotech S.A. (Sparte Bioprocess Solutions) und Sartorius Lab Holding GmbH (Sparte Lab Products & Services). Sartorius Stedim Biotech S.A. ist ebenfalls an der Börse gelistet – hier hält die Sartorius AG 74 % der Anteile. Die Sartorius Lab Holding GmbH gehört vollständig zu Sartorius.
Sartorius verdient Umsätze in zwei Sparten
Bioprocess Solutions
In diesem Geschäftsfeld bietet Sartorius Produkte, für alle Schritte der Entwicklung von Biopharmazeutika.
Biopharmazeutika sind Arzneimittel, die mit Mitteln der Biotechnologie und gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Der entscheidende Unterschied zu klassischen Pharmaprodukten ist die enorme Komplexität in der Herstellung. Biopharmazeutika werden in lebenden Organismen hergestellt. Diese müssen gekühlt, gelagert und zur Produktion gezüchtet werden. Dafür benötigen Unternehmen unterschiedliche Vorrichtungen, Equipment, aber auch Nährmedien – all das erhalten sie von Sartorius. Die Kerntechnologien von Sartorius sind Filtration, Fermentation und Flüssigkeitsmanagement.
Dieses Segment trägt mit 76 % zum Umsatz von Sartorius bei. Dabei interessant: Kein Kunde macht mehr als 5 % des Segmentumsatzes aus. Diese Diversifikation verringert das Klumpenrisiko.
Der wichtigste Markt für dieses Segment ist die USA mit fast 50 % der Umsätze. Der chinesische Markt wächst dabei am schnellsten, mit über 15 % pro Jahr.
Lab Products & Services
Unter dem Segment Lab Products & Services verkauft das Unternehmen Produkte, die im alltäglichen Laborbedarf anfallen. Das sind zum Beispiel Laborwaagen, Pipetten oder Verbrauchsartikel. Hauptkunden sind Labore von Pharmaunternehmen sowie akademische Forschungseinrichtungen.
Dieses Segment trägt mit 24 % zum Konzernumsatz bei. Weltweit hat Sartorius einen Marktanteil von über 10 % für Laborprodukte.
Kennzahlen und Bilanz der Sartorius AG
Im letzten Jahrzehnt standen bei Sartorius alle Weichen auf Wachstum. In den letzten 5 Jahren hat sich der Umsatz verdoppelt, der operative Gewinn konnte dank verbesserter Marge noch schneller wachsen.
Die Kombination aus einem wachsenden Biopharmazeutika-Markt und strategischen Akquisitionen sollen auch in Zukunft starke Wachstumsraten von rund 15 % pro Jahr ermöglichen.
Der starke Fokus auf eine M&A-Strategie macht sich bei Sartorius bilanziell bemerkbar. Mit dem abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 hat Sartorius eine Nettoverschuldung von 1,88 Mrd. € bei einem EBIT von 456,1 Mio. € und ist damit knapp über dem kritischen Nettoverschuldungsgrad von 4. Es würde also vier Jahre dauern, bis die komplette Verschuldung durch den operativen Gewinn getilgt werden könnte. Aufgrund des stabilen Wachstums, der steigenden Profitabilität und den guten Zukunftsaussichten ist die erhöhte Verschuldung aber noch zu verkraften.
Trotz des Wachstumskurses zahlt Sartorius eine Dividende. Zuletzt waren es 70 Cent je Stammaktie (und 71 Cent je Vorzugsaktie). Auf den aktuellen Kurs ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von deutlich unter 1 %. Dafür klettert die Dividende ähnlich schnell wie der Gewinn: zwischen 15 und 25 % Wachstum können stabil gehalten werden. Die Ausschüttungsquote soll langfristig bei rund 20 % des Nettogewinns liegen, um das Wachstum auch aus Eigenmitteln finanzieren zu können. Ein fairer Kompromiss für Wachstums- und Dividendeninvestoren.
Ein strategischer Ausblick
Sartorius profitiert aktuell stark von Verträgen mit Impfstoffherstellern. Dank Auffrischungsimpfungen scheint hier auch langfristig ein sehr stabiler Cashflow gesichert zu sein. Die erwirtschafteten Gewinne können reinvestiert, um vom starken Marktwachstum der Biopharmaindustrie zu profitieren.
Der Markt für Biopharmazeutika ist aktuell rund 270 Mrd. USD groß. Das entspricht ca. 20 % der gesamten Pharmaumsätze. Doch dieser Anteil wächst schnell. Sartorius selber rechnet mit über 10 % jährlichem Wachstum bis 2025. Wachstumstreiber sind die eine alternde Weltbevölkerung sowie das bessere Verständnis über Möglichkeiten zur Krankheitsbekämpfung mit Biopharmazeutika.
Sartorius ist in einer guten Lage, von diesem Wachstum zu profitieren.
Sartorius AlleAktien Qualitätsscore
▲ Sartorius erreicht 9 von 10 Punkten im AlleAktien Qualitätsscore. Das macht sie zu einem echten Qualitätsunternehmen. Nur die Kapitalrendite liegt bei der Sartorius AG unter unseren Anforderungen.