Corteva Aktie Analyse
- ISIN
- US22052L1044
- WKN
- A2PKRR
- Symbol
- CTVA
- Sektor
- Grundstoffe
- Webseite
- Corteva
- Investor Relations
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- Obermatt
- Corteva Analyse
Corteva ist ein in der Agrarindustrie tätiger Chemiekonzern mit Firmensitz in den USA. Hergestellt werden Chemikalien für die landwirtschaftliche Anwendung und modifiziertes Saatgut. Das Unternehmen ist eine ehemalige Tochtergesellschaft des Unternehmens DowDuPoint und seit 2019 unabhängig.
Geschichte
1999: Anfänge. Das spätere Unternehmen Corteva ist eine ehemalige Abteilung des Unternehmens Dow Chemical. Der Chemikonzern beginnt vor der Jahrtausendwende mit dem Aufbau eines Agrarzweigs. Den Startschuss gibt die Übernahme des Unternehmens Pioneer Hi-Bred International, ein damals marktführender Produzent für genetisch modifiziertes Saatgut. Pioneer ist der erste Anbieter von genetisch modifiziertem Mais.
In diesem Zeitraum folgen eine Reihe weiterer Übernahmen, die den Geschäftszweig für Dow schnell bedeutend machen.
2017: Fusion. Dow Chemical und E. I. du Point de Nemours fusionieren mit der Absicht der Ausgründung der drei Kernsparten Agricalture, Materials Science und Specialty Products in jeweils eigene Unternehmen. Die Ausgründung der Agriculture Division unter dem Namen Corteva wird zwei Jahre später angekündigt.
2019: Unabhängigkeit. Am ersten Juni wird Corteva formell vom Mutterkonzern unabhängig und kurz darauf auch an der Börse handelbar.
2021-2022: Internationalisierung. Das Unternehmen gründet das erste Forschungszentrum in Deutschland und kurz darauf einen weiteren Forschungsstandort für den gesamten europäischen Markt mir Fokus auf Saatgutoptimierung. Gleichzeitig wird in Afrika investiert. Dort werden die Kapazitäten zur Behandlung und Verarbeitung von Samen ausgebaut.
Mission
Corteva will das Leben von Konsumenten, aber auch Produzenten vereinfachen durch die Herstellung von Produkten, die konstant wachsende Ernteerträge ermöglichen. Man sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung, das Bevölkerungswachstum durch die Steigerung von Erträgen zu stützen.
Geschäftsmodell
Das Unternehmen Corteva ist vollständig auf den Agrarsektor fokussiert und bietet Produkte aus zwei wesentlichen Produktkategorien an:
1. Pflanzenschutzmittel:
Durch Klimawandel und kontinuierlich wachsende Bedürfnisse wächst die Zahl an Gefahren für die Ernte kontinuierlich. Die Produkte dieses Segments unterteilen sich in fünf Kategorien.
Zunächst sind die Herbizide aufzuführen, Produkte zur Bekämpfung auf dem Feld störender Pflanzen, die dem Anbauprodukt die wertvollen Mineralien und Wasser wegnehmen. Beispielhaft zu nennen sind Arylex Active, ein Produkt für den Weizenanbau, und Rinskor Active, ein Produkt für den Reisanbau, zwei Flagschiffprodukte des Unternehmens.
Eng mit den Herbiziden verbunden sind die Fungizide, welche gegen Pilzbefall schützen. Die breite Produktpalette deckt alle wichtigen Erzeugnisse von Früchten über Bohnen und Weizen bis hin zu Kartoffeln ab.
Die dritte große Schädlingsquelle sind Insekten. Auch hier werden alle wesentlichen Erzeugnisse abgedeckt, mit spezifisch angepassten Produkten. Die Gefahr von Plagen ist in den letzten Jahren aufgrund immer wärmerer Winter massiv angestiegen und heute eines der größten Risiken für Landwirte.
Wer weniger dieser Mittel anwenden will, kann diese Produkte durch Corteva auch direkt auf die Samen anwenden lassen, was den späteren Bedarf nach diesen Mitteln senkt und für eine gezieltere Anwendung sorgt. Dies ist nachhaltiger, da der gesamte Boden so weniger belastet wird.
All diese Produkte sind chemische Erzeugnisse, was sie günstig und hocheffektiv macht. Dennoch wollen viele Farmer so wenige künstliche Chemikalien wie möglich einsetzen und kaufen lieber naturbasierte Produkte. Für diese Kunden bietet Corteva auch ein etwas schmalere Produktpalette an. In manchen Ländern ist der Einsatz dieser natürlichen Produkte auch gesetzlich vorgeschrieben. Daher erschließt dieses Produktsegment dem Unternehmen auch neue Märkte.
2. Saatgut:
Neben der Optimierung der Wachstumsbedingungen selbst kann der Ertrag auch durch modifiziertes Saatgut erhöht werden. Biologische Abwehrmechanismen oder die Produktion größerer Früchte kommen so auf der Ebene der Gene „einprogrammiert“ werden.
Der Wettbewerbsvorteil des Unternehmens liegt hier besonders in der langfristigen Forschung, die einen breiten Pool an Erkenntnissen zur Folge hat. Die heutigen Produkte sind das Resultat von Jahrzehnten an Laborarbeit und Züchtung.
Die angebotenen Produkte können an jede Betriebsgröße und spezifische klimatische Bedingungen angepasst werden.
2022 hat das Unternehmen über 90 Produktionsstandorte weltweit. Geografisch betrachtet sind die Umsätze sehr an die Vereinigten Staaten gebunden:
1. USA: 43,3 % der Umsätze
2. Lateinamerika: 22,7 % der Umsätze
3. Europa und Naher Osten: 19,9 % der Umsätze
4. Asien-Pazifik: 9,3 % der Umsätze
Deutlich zeichnet sich der Fokus auf wirtschaftlich starke Regionen ab. Der Raum Afrika trägt kaum zu den Verkäufen bei, da Landwirte dort nicht das nötige Kapital zur Anschaffung des modernen Saatguts aufbringen können.
In den USA wird primär Mais angebaut. Modifizierte Maiskornsaat hat daher auch einen Anteil von 36 % am Unternehmensumsatz. Bis auf Soja (10 %) trägt andere Saat kaum zu den Umsätzen bei, der Großteil entfällt damit auf die Pflanzenschutzmittel, die Corteva anbietet.
Branche
Corteva ist der einzige Chemikonzern im Agrarbereich, der sich nur auf dieses Segment konzentriert. Der klare Fokus und die Tatsache, dass unter Cortevas Dach mehr als zwei Jahrhunderte Erfahrungen und Forschung der ehemaligen Mutterunternehmen gebündelt sind, bescheren dem Konzern einen massiven Burggraben. Das Unternehmen kann sie daher gut gegen Chemiegiganten wie Bayer oder BASF mit Abteilungen für die Agrarwirtschaft behaupten. Diese sind weniger international aufgestellt und bieten schlichtweg nicht dieselbe Bandbreite an Produkten an.